Manchmal tut es gut sich die Werke der Vergangenheit noch einmal vor Augen zu führen. Schreibt man, produziert man Videos oder betätigt sich anderweitig kreativ kommt man irgendwann an einen Punkt, dass man auf zahlreiche andere Projekte zurückblicken kann. Ständige Verbesserung der eigenen Arbeit, das beschäftigt viele „Kreative“ und dabei stehen sich viele immer selber im Weg. Ich leider oftmals auch.
Für die einen ist dies ein schöner Blick zurück, die anderen frustriert es zu sehen, dass man ganz schön viele Fehler gemacht hat.
Mein Geheimnis – Ich bin immer Grumpy…
Ich liebe es Dinge zu erstellen, meine Ideen umzusetzen und zu sehen, was ich gemacht habe. Das große Problem für mich ist immer, dass ich in vielen Dingen einfach nicht gut bin und ich dann frustriert werde.
Wenn ich auf einige Texte zurückblicke fällt mir immer wieder auf, dass ich sehr merkwürdige Fehler darin habe und das selbst, wenn ich mir sicher bin, dass ich den ganzen Text drei Mal zur Probe gelesen habe und die Fehler mir damals nicht aufgefallen sind. Das sorgt bei mir stets für Unbehagen. Im Fall von Videos ist es noch schlimmer. Einige Let’s Plays haben es nie auf unseren Kanal geschafft weil ich einfach schon während der Aufnahme nicht zufrieden war – beim Schneiden habe ich den vermeintlichen Müll einfach gelöscht.
Manchmal denke ich, dass ich zu den Leuten gehöre, die ihre Kreationen nie wieder anfassen oder ansehen sollten. Allerdings kann man sich ja auch nicht verbessern, wenn man keine Ahnung von den Problemen hat.
Immer und immer wieder – Tod dem Perfektionismus
Im Englischen gibt es den Spruch „perfect is the enemy of done“ und während ich dem nicht 100% zustimme ist im Kreativbereich Perfektionismus doch leider nur allzu häufig eine Qual und hindert die Leute oftmals Dinge einfach zu schaffen. Stattdessen möchte man warten und alles optimal haben bevor es losgeht. Fast alle haben dieses Bild im Kopf, wie und was genau sie schaffen möchten – und bei vielen wird es nichts. Teilweise, weil sie nie anfangen etwas zu tun.
So wartet man auf den perfekten Zeitpunkt (Spoiler: den gibt es nicht), auf die perfekte Ausrüstung (ist Definitionssache) oder noch schlimmer… auf die Muse.
Meine Muse kann mich mal kreuzweise
Auch wenn meine alten Texte hier und auch an anderen Orten für mich persönlich manchmal nur schwer zu ertragen sind und ich ständig wieder den Edit-Button drücke, und einige meiner alten Videos das reinste cringe-fest sind – ich habe mir gesagt, dass ich nicht aufhören werde.
Ich habe immer wieder Ideen für Neues und bei vielen Dingen merke ich mal mehr oder weniger schnell ob sie mir liegen oder nicht. Die für mich verantwortliche Muse hämmert währenddessen wahrscheinlich mit ihrem Kopf beständig gegen eine Betonwand.
Ich hab dem jetzt schon wieder was in den Kopf gesetzt… warum habe ich das nur getan. Der hat doch noch nicht mal die 10.128 anderen Projekte fertig.
– verantwortliche Muse
Fakt ist: auch wenn ich oftmals kein gutes Gefühl habe und vieles auch wieder in die Tonne trete, ich versuche mich ständig wieder in den Allerwertesten zu treten um etwas zu tun. Hier schreiben, auf Twitch streamen oder für YouTube Videos und Let’s Plays produzieren sind nur ein kleiner Teil von all den Dingen an denen ich mich versuche.
Sind die Texte mal nicht so gut, der Stream nicht perfekt oder die Videos eher was zum belächeln – auf meinem Tisch grüßt mich immer Thomas Edison mit seinem Zitat „ich habe keine Fehler gemacht, ich habe nur 10.000 Wege gefunden, wie es nicht funktioniert“.
Dazu zählt aber nun mal, dass man nicht immer wieder denselben Fehler macht.
Auch wenn es weh tut
Wir machen alle Fehler, sei es durch Unwissen oder durch Unaufmerksamkeit. Mit Fehler bezeichne ich auch Fehlschläge – eigentlich alles, was nicht so läuft wie geplant.
In letzter Zeit ging es mir gesundheitlich nicht so gut und gerade in solchen Zeiten drückt die Fehleranalyse ganz schön auf die Stimmung. Das sind dann die Momente in denen etwas, was vielleicht nicht ganz so gut gelaufen ist durchaus sehr schmerzhaft erscheinen kann.
Da will man dann am liebsten Videos löschen, Texte editieren oder das eine oder andere Vorhaben für immer an den Nagel hängen. Das ist völlig normal.
Was mir dabei hilft sind andere Kreative. Leute, denen es genauso geht wie mir, andere Blogger, YouTuber, Spielleiter und Co., kleine und große. Wir alle haben nicht perfekt angefangen und auch Superstars auf YouTube haben nicht von Anfang an alles perfekt gemacht.
Man lernt mit der Zeit – sofern man möchte – und baut alles weiter aus.
Mein kleiner Tipp des Tages
Sucht euch „positiv“ eingestellte Leute mit denselben Zielen. Geht denen aus dem Weg, die immer nur das Negative in ihrem kreativen Schaffen sehen. Hört zu und lernt, traut euch und fragt wenn ihr was nicht könnt oder sucht euch ein Tutorial und fragt gegebenenfalls den Ersteller.
Jeder von uns hat Dinge in denen er sehr gut, gut, oder auch weniger gut ist.
Thumbnails z.B. sind meine Nemesis. Ich hasse es, sie zu erstellen. Der Grund ist aber banal. Mein Arbeitsablauf in Bezug auf Thumbnails ist einfach für den Allerwertesten (gewesen) – ich nehme auf, streame und labere die ganze Zeit – da gehe ich darin auf, vergesse aber mir Zeit für einen Screenshot oder gutes Bildmaterial zu geben. Pseudonyma hat damit kein Problem – hat aber auch ein viel besseres Auge für Bildzusammenstellungen etc.. Wenn man auf unseren Kanal geht kann man ganz schnell sehen welche Thumbnails von wem sind.
Nach einigen Gesprächen habe ich aber nun viele Arbeitsschritte von Pseudonyma übernommen und so langsam (also nach fast 3 Jahren) geht es auch bei mir etwas besser. Ich mag es trotzdem noch nicht, da ich mich darin nicht so ausleben kann wie ich es gerne würde. Wenn ich mich dem aber verweigere werde ich auch nie besser.
Das schöne ist, dadurch, dass ich mir nun versuche gutes Bildmaterial zu besorgen gehe ich auch ein wenig langsamer an die Sache ran. Sorgt dann dafür, dass es nicht so gehetzt ist. Das habe ich bisher zwar nur mal im Stream umsetzen können, in Kürze kommen aber auch neue Folgen, in denen ich das dann hoffentlich mal besser hinbekommen.
Was ich damit sagen möchte ist, dass wir alle ständig lernen – außer natürlich wir halten uns bereits für die Götter schlechthin (Spoiler: ist wahrscheinlich genau dann nicht der Fall). Wenn ihr merkt, dass euch irgendwas an euren kreativen Werken nicht gefällt und ihr es nicht benennen könnt fragt andere Leute. Achtet aber darauf, dass die Leute nicht von der negativen Sorte sind.
Also mein Tipp des Tages „umgebt euch mit positiven Leuten, die das was ihr macht gut finden und sich selbst damit beschäftigen.“ Gut, dann kann man immer noch auf die besserwisserischen „ich weiß alles besser typen“ treffen. Diese sind mir aber in der Regel lieber als diejenigen, die in allem das Haar in der Suppe finden, aber dann keine Lösung anbieten.
Schöne Grüße
Euer Hisho