Game of Thrones und meine Fehde mit Monopoly

Ich mag Monopoly nicht. Daraus habe ich noch nie einen Hehl gemacht. Monopoly ist ein schlechtes Spiel vom Design her. Es ist ein fast reines Glücksspiel mit wenig taktischem Ansatz.

Was die Sache aber stets noch schlimmer für mich gemacht hat war, dass es so gut wie kein Mensch nach den Regeln zu spielen scheint. Mein Unmut hat mich zu einen Regelverfechter gemacht. Ich spiele Spiele erst einmal immer Regelkonform. Dafür müssen die natürlich erst einmal gelesen werden.

Monopoly – Jeder glaubt die Regeln zu kennen

Ich habe nach vielen Jahren mal wieder Monopoly gespielt. Es war die Game of Thrones Edition von Winning Moves. Man muss es den Leuten da lassen, IPs vermarkten können die.

Nachdem wir letztes Jahr schon ein Walking Dead Monopoly verschenkt haben kam ich also nun in Kontakt mit dem Game of Thrones Monopoly. Meine Schwester hatte es ihrem Freund geschenkt und bei unserem Besuch angeboten es zusammen zu spielen.

Ich habe also meinen Groll gegen Monopoly zur Seite geschoben und am letzten Tag unseres Kurzurlaubes gab es eine Runde Game of Thrones Monopoly.

Das interessanteste viel mir gleich ins Auge. Die Leute von Winning Moves hatten nicht nur die Anleitung stilecht als Schriftrolle beigelegt – sie hatten auch einen verdammt wichtigen Hinweis darauf hinterlassen.
Was da stand war im Prinzip: folgt den Regeln! Ich war überrascht und fand das schon einmal sehr gut. Daraufhin lasen wir die Regeln und sofort war klar, fast alle dachten immer, dass die Regeln etwas anderes besagen.

Mein Liebling: Frei Parken. Frei Parken ist laut den Regeln nur ein Feld zum Verschnaufen. Nichts da mit Geld in der Mitte lagern und bei Frei Parken einkassieren. Es war mir eine Wohltat nach langer Zeit einmal Monopoly wirklich nach den Regeln zu spielen.

Ich habe nicht gewonnen und Pseudonyma hat sogar verloren und damit die Partie beendet. Wir hatten nach den Regeln für ein schnelles Spiel gespielt und dieses Enden nach dem ersten Bankrott.

Meine Probleme mit Monopoly

Ich mag Hausregeln. aber definitiv nicht bei Monopoly. Die meisten Hausregeln bei Monopoly entstammen dem Wunsch der Spieler andere Spieler weiter im Spiel zu halten (Private Schulden bei Mitspielern) und ein wenig Belohnung für Glück einzubinden (Frei Parken gibt Geld aus dem Pott).

Da die meisten Menschen aber von Spieldesign nicht wirklich viel verstehen und lang in Ehren gehaltene Hausregeln für die richtigen Regeln halten wird Monopoly immer in die Länge gezogen. Für mich ist das eine Qual. Spiele müssen für mich zügig vorangehen und wenn sie künstlich in die Länge gezogen werden geht mir die Motivation schnell abhanden.

Der einzige Punkt, der bei mir für Stirnrunzeln sorgte war die Vergabe von Besitztumkarten vor der ersten Runde. Dies ist Teil der Regeln für ein schnelles Spiel. Im Fall, dass ein Spieler eine Straße nicht erwerben möchte wird die Straße an den meistbietenden verkauft. Will sie keiner bleibt sie frei. Das kommt aber eher nicht vor.

Die verteilten Straßen wären also so oder so in spätestens 2 Runden vergeben gewesen. Nach den original Regeln sind zwei Züge nicht lange. Wie haben mit sechs Personen gespielt und in der Tat ging alles sehr schnell. Diesen Glücksfaktor würde ich beim nächsten Spiel beibehalten und diesen Punkt aus den Regeln für ein schnelles Spiel herausnehmen.

Die Regeln, dass das Spiel endet sobald der erste Spieler bankrott ist, ist Gold wert und ich würde es auch so im Standartspiel halten. Nichts ist bei Spielen schlimmer als Mitspieler, die einem den Rest eines „langen“ Spiels für eine Stunde oder sogar länger zusehen müssen.

Fertig nach ca. 1 Stunde

Wir waren wirklich in ca. 1 Stunde durch. Habe ich Frieden mit Monopoly geschlossen? Ich würde sagen ja. Monopoly ist und bleibt eines der beliebtesten Spiele bei vielen Familien. Ich würde zwar hinzufügen, dass die es halt nicht besser wissen und ihnen gerne sehr tolle Alternativen empfehlen aber: jedem Tierchen sein Pläsierchen.

Außerdem: solange es Spaß macht.

Tut mir bloß einen Gefallen und „spielt mal nach den Regeln“ – ihr werdet es wahrscheinlich nicht bereuen. Wenn doch, dann könnt ihr danach ja wieder „wie immer“ spielen. Schadet keinem und immer daran denken: wenn ihr weniger Zeit für ein Spiel benötigt könnt ihr mehr Spiele spielen.

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